St. Rupert in Regensburg
Der salzheilige Apostel der Bayern
Die Kirche St. Rupert und ihr Namenspatron
Regensburg. Haben Sie sich auch schon gefragt, wohin wohl die Holztür links des Doppelnischenportals in der Vorhalle von St. Emmeram führt?
Direkt an die prachtvolle Basilika schließt hier die weit bescheidenere Kirche St. Rupert an. Ein romanisches Kleinod, das im Lauf der Jahrhunderte zahlreichen Anpassungen an die jeweiligen Moden unterworfen wurde. So präsentiert sich die zweischiffige Kirche heute als ein faszinierendes Konglomerat verschiedener Baustile mit Elementen der Romanik, der Gotik und des Barock.
Wo heute der idyllische Pfarrgarten St. Rupert zu finden ist, befand sich einst der Rupertifriedhof, der Kirchhof der Oberen Stadt. Er wurde jedoch zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufgelöst und durch den katholischen Lazarusfriedhof im »Stadtpark ersetzt. Einige Grabplatten des alten Friedhofs sind heute noch an den Mauern des Vorplatzes von St. Emmeram zu sehen.
St. Rupert diente der Regensburger Bevölkerung über viele Jahrhunderte als Pfarrkirche. Erst als die Familie Thurn und Taxis 1812 das säkularisierte Klosterareal von St. Emmeram zu ihrem Stammsitz machte, verlor St. Rupert diesen Status an die größere und repräsentativere ehemalige Klosterkirche.
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St. Rupert mit Salzfass als Erkennungszeichen
Rupert wirkte eine Zeitlang in Regensburg und erhielt dann von Theodo den Auftrag und die Erlaubnis, seine Missionstätigkeit nach Gutdünken an anderen Orten in Bayern fortzusetzen.
So fuhr er donauabwärts, wohl mit dem Ziel, Awaren und Slaven zu missionieren – ein Vorhaben, das er aufgrund der Kriege und Zerstörungen an der Landesgrenze aber gleich wieder aufgeben musste. So zog er weiter, baute seine erste Kirche in Seekirchen am Wallersee und ließ sich schließlich an dem für seine Missionierung günstigsten Ort nieder: in der alten Römerfeste Juvavum. Dort gründete er zwei Klöster, St. Peter für die Männer, das Nonnbergkloster für die Frauen.
Herzog Theodo schenkte ihm das umliegende Land und Rupert scheute, so heißt es, keinen noch so beschwerlichen Weg durch Täler und über steile Bergpässe, um das Volk auch noch auf den entferntesten Almen im wahren Glauben zu unterrichten.
Der Mythos berichtet von Ruperts Wirken als Salzheiliger. In Bad Reichenhall soll er mit seinem Bischofsstab auf einen Felsen geschlagen haben, woraufhin eine verloren geglaubte Solequelle entsprang, die zum Quell des bayerischen Salzes und zur Lebensgrundlage Bad Reichenhalls wurde. Rupert erhielt vom bayerischen Herzog ein kostbares Geschenk: ein Drittel der Reichenhaller Solequellen und die Stadt Juvavum. Selbige ist heute freilich besser bekannt unter dem Namen, den sie kurz nach Mitte des 8. Jahrhunderts erhielt: Salzburg.
Das Koster St. Peter ist heute das im deutschen Sprachraum älteste erhaltene Kloster, das nach der benediktinischen Regel lebt – und Kloster Nonnberg das älteste ununterbrochen bestehende christliche Frauenkloster der Welt.
- Unsere nächste Veranstaltung in St. Rupert:
- 10. Oktober · 19:30 Uhr - »Verloren ...aufgehoben in St. Rupert
St. Rupert
Emmeramsplatz
93047 Regensburg
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Quellen:
- Emmi Böck – Regensburger Stadtsagen, Legenden und Mirakel
- Ökumenisches Heiligenlexikon – Rupert von Salzburg
- Wikipedia – St. Rupert (Regensburg)
- Wikpedia – Rupert von Salzburg
- bad-reichenhall.de – Der Gründungsmythos Bad Reichenhalls