St. Rupert in Regensburg

Der salzheilige Apostel der Bayern

Die Kirche St. Rupert und ihr Namenspatron

Regensburg. Haben Sie sich auch schon gefragt, wohin wohl die Holztür links des Doppelni­schen­portals in der Vorhalle von St. Emmer­am führt?
Direkt an die prachtvolle Basilika schließt hier die weit bescheidenere Kirche St. Ru­pert an. Ein romanisches Kleinod, das im Lauf der Jahrhun­derte zahlreichen Anpas­sun­­gen an die jeweiligen Moden unter­worfen wur­de. So präsentiert sich die zweischif­fige Kirche heu­te als ein faszinie­ren­des Kon­­glomerat verschiedener Bau­stile mit Elementen der Romanik, der Gotik und des Barock.
Wo heute der idyllische Pfarrgarten St. Rupert zu finden ist, befand sich einst der Rupertifriedhof, der Kirch­hof der Oberen Stadt. Er wurde je­doch zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufgelöst und durch den katholischen Lazarusfriedhof im »Stadtpark er­setzt. Einige Grabplatten des alten Friedhofs sind heute noch an den Mauern des Vorplatzes von St. Em­meram zu se­hen.

St. Rupert diente der Regensburger Be­völkerung über viele Jahrhunderte als Pfarrkirche. Erst als die Familie Thurn und Taxis 1812 das säkulari­sierte Klosterareal von St. Emmeram zu ihrem Stammsitz machte, verlor St. Rupert diesen Status an die größere und repräsentativere ehemalige Klos­terkir­che.

St. Rupert ©Hajotthu
Blick in den Innenraum von St. Rupert ©Hajotthu, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Der barocke Hochaltar von 1690 zeigt die Taufe des Herzogs Theodo durch den Hei­ligen Rupert. Diese fand auch tatsäch­lich in Regensburg statt – al­lerdings in der Alten Kapelle. Der Bay­ern­herzog Theodo nämlich er­suchte Ru­pert, damals Bischof von Worms, nach Regensburg zu kommen und ihn und seine Gefolgschaft im christ­lichen Glauben zu unterwei­sen.

St. Rupert mit Salzfass als Erkennungszeichen

Ru­pert wirkte eine Zeitlang in Re­gens­­burg und erhielt dann von Theo­do den Auftrag und die Erlaubnis, seine Mis­sions­tä­tigkeit nach Gutdün­ken an an­deren Orten in Bayern fort­zuset­zen.

So fuhr er donauab­wärts, wohl mit dem Ziel, Awaren und Sla­ven zu mis­sionieren – ein Vor­haben, das er aufgrund der Kriege und Zerstö­run­gen an der Landesgren­ze aber gleich wieder aufgeben muss­te. So zog er weiter, baute seine erste Kirche in See­kirchen am Wallersee und ließ sich schließlich an dem für seine Mis­sionierung günstigsten Ort nie­der: in der alten Römerfeste Juvavum. Dort gründete er zwei Klöster, St. Pe­ter für die Männer, das Nonnberg­klos­ter für die Frauen.

Herzog Theodo schenkte ihm das um­liegende Land und Rupert scheute, so heißt es, kei­nen noch so beschwerli­chen Weg durch Täler und über steile Bergpässe, um das Volk auch noch auf den entfern­testen Almen im wahren Glauben zu unterrichten.
Der Mythos berichtet von Ruperts Wir­­ken als Salzheiliger. In Bad Rei­chen­hall soll er mit seinem Bischofs­stab auf ei­nen Felsen geschlagen ha­ben, worauf­hin eine verloren ge­glaub­­te Solequel­le entsprang, die zum Quell des baye­rischen Salzes und zur Lebensgrund­lage Bad Reichenhalls wur­de. Rupert erhielt vom bayeri­schen Herzog ein kostbares Ge­schenk: ein Drittel der Rei­chenhaller Sole­quellen und die Stadt Juvavum. Selbige ist heute freilich besser be­kannt unter dem Namen, den sie kurz nach Mitte des 8. Jahr­hunderts er­hielt: Salzburg.
Das Koster St. Peter ist heute das im deutschen Sprach­raum älteste erhal­tene Kloster, das nach der benedikti­nischen Regel lebt – und Kloster Nonnberg das älteste ununter­bro­chen be­ste­hende christliche Frau­enkloster der Welt.

St. Rupert

Emmeramsplatz

93047 Regensburg

Quellen: 

  • Emmi Böck – Regensburger Stadtsagen, Legenden und Mirakel
  • Ökumenisches Heiligenlexikon – Rupert von Salzburg
  • Wikipedia – St. Rupert (Regensburg)
  • Wikpedia – Rupert von Salzburg
  • bad-reichenhall.de – Der Gründungsmythos Bad Reichenhalls